Fußballkrimi gegen den Tabellenletzten
| SpG Tettau-Frauendorf | vs. | Meuroer SV | 5:4 | (2:1) |
Die Kicker haben in heimischen Gefilden gegen das Tabellenschlusslicht, den Meuroer SV, mit 5:4 gewonnen. Die Meuroer behalten damit weiter die rote Laterne. Allzu überzeugend fiel der Sieg jedoch nicht aus. Verdient waren die 3 Punkte in jeder Hinsicht, weil die Kicker eine klar überschaubare Spielführung bewiesen. Erst in der Schlussphase schlug sich das Glückspendel auf die Seite der Kicker und machte das Spiel zu einem wahren Fußballkrimi. Die Kicker starteten sehr selbstbewußt in diese Partie und waren in der 1. Halbzeit die klar dominierende Mannschaft. So gab es fÜr den treuen Anhang kaum Zweifel, wer als Sieger den Platz verlassen wird. Mit vollem Einsatz übernahmen die Kicker die lnitiative und so gab es Chancen im Minutentakt. Einziges Mango in der Partie, die fast nur in Richtung des Gästetores lief, war die Chancenverwertung. Die Kicker vergaben in der 1. Hälfte mehr als ein Dutzend klarer Einschussmöglichkeiten. Das Spiel war gerade 5 Minuten alt, da kam es zu einer Serie von Eckstössen, die von der Gästeabwehr immer wieder ins Toraus befördert wurden. Beim 3. Eckstoss in Folge, den Benjamin Ebert vor das Tor schlug, köpfte Sebastian Kunze die Kugel zur 1:0-Führung der Kicker ein. Aber schon in der 13. Minute kamen die Gäste zum 1:1-Ausgleich. Ausgangspunkt war ein Ballverlust der Kicker am gegnerischen Strafraum, der zum Konter über die rechte Seite führte und der wieselflinke lbrahim Ismail Adam den 1:1- Ausgleich erzielte. Doch schon in der 19. Minute gingen die Kicker erneut in Führung. Franz König nahm im gegnerischen Halbfeld ein Zuspiel von Richard Schüler auf und kanonierte von 22 m halbrechter Position auf das gegnerische Tor, wo das Geschoss im langen Eck zum 2:1 einschlug. ln den weiteren 25 Minuten bis zur Pause gab es Chancen en Gros, wo durch überhastet und unüberlegtes Abspiel bis zur Pause ein höheres Halbzeitergebnis nicht zustande kam. Die Kicker bestimmten die Auseinandersetzung deutlicher als es das Halbzeitergebnis aussagt. So klang dieses 2.1-Halbzeitergebnis für die Meuroer etwas schmeichelhaft.Nach dem Wechsel sah die Begegnung etwas anders aus, denn gleich nach Wiederbeginn waren die Kicker scheinbar noch mit dem Ordnen ihrer Reihen beschäftigt, da kamen die Meuroer mit ihrem 1. Angriff nach der Pause durch Tim Meinke zum 2:2-Ausgleich und 7 Minuten später (55.) gingen die Meuroer durch eine abgefälschte Bogenlampe von Tim Meinke, wo der sich senkende Ball genau unter den Querbalken ins Kicker-Gehäuse fiel, sogar mit 3:2 in Führung. Die überraschende Führung der Meuroer stellte die Partie völlig auf den Kopf. Die Kicker darauffolgend, durch den unerwartet plötzlichen Rückstand etwas verunsichert, setzten aber das gleiche Angriffstempo fort. Sie waren weiterhin spielbestimmend und drängten die Gäste in deren Hälfte. Trotz des darauffolgenden Dauerdrucks schien das Gästetor in den nächsten 25 Minuten wie vernagelt. Chancen über Chancen ergaben sich en Gros, nur der Ball wollte nicht ins Tor. Mit Glück und Geschick überstanden die Meuroer die Sturmläufe der Kicker und so wurde die Schlussphase zu einem spannenden Krimi. Dieses Spiel war in den Schlussminuten an Spannung kaum zu überbieten. ln der 79. Minute setzte Franz König mit einem Schuss von der rechten Seite an den kurzen Pfosten das 1. Achtungszeichen und der nächste Angriff in der 80. Minute löste mit dem längst fälligen 3:3- Ausgleich bei den Kickern die Verkrampfung. Norbert Richert setzte sich auf der rechten Seite durch, flankte hoch vor das Tor auf den langen Pfosten, wo der nach vorn geeilte Guido Lesche stand und mit seinem Goldköpfchen den 3:3-Ausgleich erzielte. Der Dauerdruck auf das Gästetor setzte sich fort, die Meuroer waren nur in ihrem Strafraum mit Abwehrarbeit beschäftigt. Durch das kompromißlose Klären bildeten sich im Meuroer Strafraum ständig Spielertrauben. ln der 85. Minute brach Goalgetter Franz König den Bann, indem er mit seinem Lupfer aus der Spielertraube heraus millimetergenau das rechte Dreiangel traf und den 4:3-Führungstreffer erzielte. Wie ein Sog schaltete sich sogar die Kicker-Abwehr in den Angriff ein und vernachlässigte dabei die Sicherung ihrer Führung. Und diese Nachlässigkeit nutzte dann in der Nachspielzeit 90.+1 Meuros Goalgetter Tim Meinke mit seinem 3. Treffer in diesem Spiel zum erneuten 4:4-Ausgleich. Für den treuen Anhang brach mit diesem erneuten Ausgleich die Welt zusammen. Nur Goalgetter Franz König behielt die Nerven, denn nur 3 Zeigerumdrehungen später (90.+4) faßte er sich ein Herz, tanzte im gegnerischen Strafraum mehrere Gegenspieler aus und feuerte die Kugel aus spitzem Winkel zum 5:4-Siegtreffer ins lange Eck. Eine Minute später erfolgte der Schlußpfiff und die 3 Punkte waren im Sack.
Aufstellung: Andreas Schmidt - René Streich, Franz König, Sebastian Kunze, Martin Seidel (55./Avestin Wyatt Ränke), Maximilian Krüger (71./Norbert Richert), Guido Lesche, Benjamin Ebert, Matthias Haarig (46./Tobias Oppelt), Richard Schüler (88./Paul Bernd Pohlan), (c) Jerome Schmidt
Tore: 1:0 Sebastian Kunze (6.), 1:1 Anas Ibrahim Ismail Adam (13.), 2:1/4:3/5:4 Franz König (19./85./90.+5), 2:2/2:3/4:4 Tim Meinke (48./55./90.+1), 3:3 Guido Lesche (80.)
Schiedsrichter: Nico Birnbaum (SV 1919 Prösen)